Besuch Feuerwehr Alzey - Ein Bericht

16.06.2017 CJD Alzey « zur Übersicht

Im Rahmen des Projektes „Zweite Chance 2017“, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie das Jobcenter Alzey-Worms, haben die Teilnehmer mit Unterstützung von Ute Hüchtker gemeinschaftlich diesen Bericht über ihre Exkursion zur Feuerwehr in Alzey verfasst.

Einblick in die Feuerwehr Alzey

Jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau muss zunächst eine 2-jährige Ausbildung durchlaufen. Die Ausbildung besteht aus verschiedenen Modulen, unter anderem aus dem Modul für die Atemschutzausbildung, einer Ersthelferausbildung und der Schulung über die genaue Ordnung in den Fahrzeugen.

Die Einsatzausrüstung besteht aus Lederstiefeln mit Stahlkappen, Überziehhosen, zwei verschiedenen Paar Handschuhen, der Jacke und dem Helm. Die Kleidung ist aus feuerfestem Material. Dadurch ist sie sehr steif und schwer. Das Gewicht einer gesamten Ausrüstung beträgt ca. 14 bis 24 kg! Den Anschaffungswert kann man mit ungefähr 1.000 bis 1.500 Euro veranschlagen. Bei einem Einsatz kommt zum Gewicht der Uniform gegebenenfalls noch das Gewicht des Atemschutzgerätes dazu.

Im Umkleideraum hängen die Uniformen Haken an Haken stets für jeden Feuerwehrmann (-frau) bereit.

Noch am Einsatzort muss die Uniform gewechselt werden. Die schmutzige Kleidung wird im Mehrzweckfahrzeug in die Zentrale gebracht. Dort wird sie dann gereinigt, sodass niemand seine kontaminierte Kleidung mit nach Hause nehmen muss. Die Masken des Atemschutzgerätes müssen desinfiziert werden, die Reinigung benötigt ca. eine Stunde.

Jugendförderung hat hohe Priorität, weil dadurch Nachwuchskräfte gewonnen werden können. Bei den meisten Feuerwehrleuten wurde durch Jugendkurse das Interesse geweckt. Für die Leitung der Jugend- und Bambini-Kurse ist eine spezielle Ausbildung nötig.

Mindestens 40 Stunden Schulungs- und Einsatzzeit pro Monat sind nötig, um die Voraussetzungen für einen Einsatz zu gewährleisten. Viele Feuerwehrleute verbringen jedoch mehr als 100 Stunden bei diesem Ehrenamt. Tagsüber ist die Feuerwehr mit 3 Mitarbeitern besetzt, ab nachmittags werden die Leute über ihre Piepser alarmiert.

Die Feuerwehr Alzey verfügt über einen großen Fuhrpark mit verschiedensten Einsatzmöglichkeiten. So gibt es unter anderem einen großen Löschzug mit Fassungsvermögen von 4.000 Litern Löschwasser, einen kleinen Löschzug mit 1.600 Litern Fassungsvermögen, das Gefahrgutfahrzeug und Rüstwagen für technische Hilfeleistungen, z.B. bei Verkehrsunfällen.

Die Drehleiter mit Rettungskorb ist im komplett ausgefahrenen Zustand 30 m lang. Die Rettungshöhe ist damit 23 m, das entspricht vier bis fünf Stockwerken. Zu einem Gebäude muss das Fahrzeug für die Aufstellung der Leiter 12 m Abstand halten.

Darüber hinaus gibt es eine mobile Einsatzzentrale. Diese kann bei einem länger dauernden Einsatz eingerichtet werden. Mit dem Funkwagen wird zwischen Unfallort und Leitstelle Kontakt gehalten.

Der große Löschzug kostet 250.000 bis 300.000 Euro, das Drehleiterfahrzeug 450.000 – 500.000 Euro. Ebenfalls hohe Kosten entstehen durch die Inspektion der Drehleiter, die mindestens alle 10 Jahre vorgeschrieben ist.

Nachhaltig beeindruckt zeigten wir uns von der Fülle an Informationen, die wir bei unserem Besuch bei der Feuerwehr in Alzey erfuhren. Unser Besuch hat uns vor Augen geführt, wie groß allein das zeitliche Engagement der Feuerwehrleute für die Allgemeinheit ist. Noch viel bedeutender ist natürlich ihre Bereitschaft, sich bei den Einsätzen in Lebensgefahr zu bringen.